Die Murtalbahn nahm 1894 vier Schmalspurtenderlokomotiven in Betrieb, die zum Vorbild für die zahlenmäßig stärkste Dampflokbauart Österreichs auf 760mm-Spur werden sollten.
Diese Nassdampflokomotiven wurden auf Grund ihrer guten Bewährung auch von den kkStB in Dienst gestellt und erhielten dort die Reihenbezeichnung U, die sich von Unzmarkt, der Anfangsstation der Murtalbahn ableitet.
Die meisten Maschinen der Baureihe U fuhren auf den Schmalspurstrecken der kkStB. Weitere Exemplare gingen an die StLB (U.44), die Zillertalbahn (Nr. 1 und 2) und die NÖLB. Bei der Verstaatlichung der NÖLB kamen deren Loks als U.51 bis 56 zu den BBÖ. Bei der DR wurde die Bezeichnung 99 7811 bis 99 7822 eingeführt. Ab 1953 wurden die verbliebenen Loks bei den ÖBB als Reihe 298 bezeichnet (mit zweistelliger Ordnungsnummer), wobei die alte BBÖ-Ordnungsnummer wieder zum Zug kam.
1981 endete bei den ÖBB der Planeinsatz der Reihe U mit der Einstellung der Steyrtalbahn, doch sind zahlreiche Loks dieses Typs auf verschiedenen Privat- und Museumsbahnen nach wie vor im Einsatz.
Nachdem die U.4 (ursprünglich mit der Fabriksnummer 3870) an die NÖLB 1898 ausgeliefert wurde, kam sie während des ersten Weltkrieges am 17.11.1914 zur Feldtransportleitung Szabadka. Zwischen dem 06.01 und 01.02.1915 war sie wieder auf der Mariazellerbahn, von hier wurde sie nach Riva überstellt.
Schwer beschädigt, kam die U.4 am 15.10.1915 zur Reperatur wieder in ihre Heimat. Nach dieser Reperatur wurde sie der Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahn zugeteilt und kam von dort am 09.08.1917 wieder zurück. Über ihre weitere Geschichte nach dem ersten Weltkrieg in Österreich sind folgende Informationen bekannt:
1918 HW Knittelfeld
1919 zur Waldviertelbahn wo ein Kesseltausch mit der U1 durchgeführt wurde.
14.08.1921 vermietet an die StLB, (Strecke Kapfenberg -Au/Seewiesen)
25.12.1922 Mariazellerbahn
08.07.1923 Waldviertelbahn
1930 Vellachtalbahn
1934 Gurktalbahn
1936 Vellachtalbahn
20.02.1950 Gurktalbahn
29.04.1950 Vellachtalbahn
21.11.1950 Gurktalbahn
Ab dem 04.11.1960 war sie in Treibach abgestellt und kam ab dem 08.07.1963 am „Lokfriedhof“ in Ober-Grafendorf. Am 22.11.1972 wurde sie von den ÖBB verkauft, und als Denkmal in Kirchberg an der Pielach aufgestellt, bis sie 1998 zum 100 Jahr Jubiläum der Pielachtalbahn wieder nach Ober-Grafendorf transportiert wurde.
Seit 1998 ist die U.4 im Besitz des Eisenbahnclubs Mh.6.
Eine Instandsetzung zur Betriebsfähigkeit ist nach Fertigstellung der Uv.3 vorgesehen.
Achsfolge | : | C1′-n2t |
Spurweite | : | 760mm |
Höchstgeschw. | : | 35 km/h |
Leergewicht | : | 18,30t |
Dienstgewicht | : | 24,20t |
Reibungsgewicht | : | 17,00t |
Brennstoffvorrat | : | 1,36t |
Wasservorrat | : | 3,2m³ |
Länge über Mittelpuffer | : | 7.182mm |
Treibraddurchmesser | : | 800mm |
Laufraddurchmesser | : | 550mm |
Gesamter Achsstand | : | 4.000mm |
Zylinderdurchmesser | : | 290mm |
Kolbenhub | : | 400mm |
Kesseldruck | : | 12Atü |
Rostfläche | : | 1,00m² |
Anzahl der Heizrohre | : | 103 |
Anzahl der Rauchrohre | : | 0 |
Steuerung | : | Heusinger |
Hersteller | : | Krauss / Linz |
Baujahr | : | 1898 |
Fabriksnummer | : | 3870 |
erste Probefahrt | : | ? |
Geschwindigkeit bei Probef. | : | ? |
Lokomotivnummer NÖLB | : | 3870 |
Lokomotivnummer NÖLB | : | ab 1902 Nr.8 |
Lokomotivnummer NÖLB | : | ab 1908 U.4 |
Lokomotivnummer BBÖ | : | U 54 |
Lokomotivnummer DRB | : | 99 7820 |
Lokomotivnummer ÖBB | : | 298.54 |